Andacht zum Sonntag Lätare von Pfarrer Andreas Huber

Evangelium zum Sonntag Lätare

Johannes 12,20-24

20 Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest.

21 Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen.

22 Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen’s Jesus.

23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde.

24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

 

Gedanken zum Evangelium

Liebe Gemeinde,

„Lätare“ heißt der Sonntag, mit dem diese neue Woche beginnt. Das bedeutet „Freue dich!“. Es fällt mir gerade schwer, diesen Ruf einfach zu verstärken. Ich vermute, ich bin nicht der Einzige.

Auch im Evangelium zum Sonntag „Freue dich!“ geht es erst mal um nichts Erfreuliches: Jesus kündigt seinen Leuten an, dass er sterben wird.

Er erzählt es ihnen aber nicht, damit sie die Köpfe hängen lassen. Sondern damit sie in der schweren Zeit, die vor ihnen liegt, geduldig und zuversichtlich bleiben.

Jesus vergleicht sein Schicksal mit einem Weizenkorn, das in die Erde fällt, dann aber aus der Erde wächst und Frucht bringt. Es ist ein Ausblick auf das, was auf dunkle, ungewisse Tage folgen soll: der Ostermorgen – die Geburtsstunde des christlichen Glaubens.

Bis dahin ist es für die Leute von Jesus noch ein weiter Weg. Als Wegzehrung gibt er ihnen das Bild vom Weizenkorn, das in die Erde fällt und Frucht bringt.

Dieses Bild nehme ich als Wegzehrung durch diese Tage dankend an.

Nicht nur, weil ich grundsätzlich fest darauf vertrauen möchte, in Gottes Hand zu bleiben. Sondern auch, weil es mich daran erinnert: Vieles muss jetzt ruhen, damit am Ende das Leben siegen kann – das Leben derer, die es nicht mehr selbst in der Hand haben.

Amen.

 

Gebet

Gott,

wir bitten dich um Geduld, Weisheit und Zuversicht.

Für uns, unsere Nachbarn und alle, die Verantwortung für das öffentliche Leben tragen.

Wir bitten für alle, die diese Tage besonders eingespannt sind, um Leben zu retten. Schenke den Müden unter ihnen auch Zeiten der Erholung.

Wir bitten für alle, die nicht wissen, wie sie jetzt und vor allem danach zurechtkommen sollen. Schenke ihnen Beistand und hilf uns, solidarisch zu sein.

Wir bitten für alle Kranken. Lass sie Hilfe erfahren durch gute Fürsorge.

Amen.

 

Pfarrer Andreas Huber

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