Andacht zum Sonntag Judika von Pfarrer Andreas Huber

Sonntag Judika

„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13, 12-14)

 

Liebe Gemeinde,

inmitten der gegenwärtigen Krise werden auch Stimmen laut, die die Zukunft voraussagen wollen. Manche prophezeien eine Gesellschaft, die sich zum Positiven verändert haben wird. Andere befürchten, dass das Leben nach der Krise noch hektischer als zuvor abläuft.

Gerne denke ich dann an die bayerische Weisheit „Nix Gwies woaß ma ned“. Das bedeutet sinngemäß: man kann darüber (noch) keine verlässlichen Aussagen treffen.

Nicht dass ich kein Interesse an der Zukunft hätte. Im Gegenteil: Ich wünsche mir sehr, dass Kinder wieder gemeinsam zum Spielen losziehen können. Dass rauschende Feiern mit Freunden stattfinden. Vor allem auch, dass niemand die Angst haben muss, im Notfall ‚aussortiert‘ zu werden. Ich wünsche mir sehr, dass die Gesellschaft von Morgen das ‚Selbstverständliche‘ wieder mehr zu schätzen weiß und auf Dauer achtsamer lebt.

Doch die Zukunft bleibt ungewiss.

Jesus von Nazareth erdet mich. In Krisenmomenten suchte er stille Orte auf, um zu beten. Das Bild von Markus F. S. Grönvold in der Christuskirche Füssen hält solch einen Moment fest.

Auch wenn es auf den Straßen ruhiger geworden ist, schaut es doch in vielen von uns gegenwärtig anders aus.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ beschrieb einst einer seine innere Unruhe, gleichzeitig aber auch seine Hoffnung.

Und ich finde, er hat recht: Wir haben hier zwar keine bleibende Stadt. Aber einen Gott, der bei uns bleibt, auch in Zukunft.

Amen.

 

Gebet:

Gott,

wir bitten dich um Hilfe für alle Menschen.

Für uns, unsere Nachbarn und alle, die Entscheidungen für andere treffen müssen.

Wir bitten für alle, die diese Tage besonders eingespannt sind, um Leben zu retten. Schenke den Erschöpften unter ihnen neue Kraft.

Wir bitten für alle, die sich nach Beistand, Spiel und Gemeinschaft sehnen. Schenke ihnen Geduld und hilf uns, solidarisch zu sein.

Wir bitten für alle Kranken. Lass sie erfahren, dass Du bei ihnen bleibst.

Amen

 

Pfarrer Andreas Huber